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Das Juara Turtle Project auf Tioman

Die zahlreichen Freiwilligen des Juara Turtle Projects auf der Insel Tioman in Malaysia schützen mit ihrem großen Einsatz das Meer und die Wasserschildkröten. Jeden Tag sammeln sie Schildkröteneier und Plastik an den Stränden. Sie bewegen dortige Hotels und Restaurants dazu, keine Plastikstrohhalme mehr einzusetzen. Mit Wasserstationen an den Wegen helfen sie, dass Touristen und Einheimische wiederverwendbare Trinkbehälter verwenden, u.v.m..

artefont unterstützt das Projekt durch eine Spende in Form eines Schildkröten-Kalenders.

Green turtle - Foto: Qian - Shutterstock.com
Eine „Grüne Meeresschildkröte“. Foto: Qian – Shutterstock.com

Quallen

Meeresschildkröten fressen u.a. Quallen. Leider sehen alte Plastikreste, die im Meer treiben, Quallen außerordentlich ähnlich. Und sie riechen sogar so, denn Algen etc. haften am alten Plastik. Daher ist solcher Kunststoff für Schildkröten von Quallen kaum zu unterscheiden. Das ist einer der Gründe, aus denen Schildkröten Kunststoff leider immer wieder fressen.

Meeresschildkröten fressen u.a. Quallen. Altes Plastik ist bzgl. Aussehen und Geruch schwierig davon zu unterscheiden! Foto: Rich Carey – Shutterstock.com

Die Strände von Tioman

Täglich mehrfach suchen Freiwillige des Juara Turtle Projects die Strände der Insel Tioman nach Plastikflaschen und anderem Kunststoff ab, um wenigstens einen kleinen Beitrag dafür zu leisten, dass nicht immer mehr Plastik im Meer schwimmt.

Am Strand von Tioman, in der Nähe des Juara Turtle Projects. Foto: Tanja Labs

Schutz für die Eier

Um die Nester der Meeresschildkröten vor Raum durch Tiere und Menschen (denn Schildkröteneier sind eine lokale Delikatesse) zu schützen, suchen die Freiwilligen des Juara Turtle Projects täglich mehrmals (auch nachts) nach frischen Schildkrötennestern an den Stränden von Tioman. Die Eier sammeln sie dann vorsichtig ein und bringen sie in einen geschützten Bereich im Turtle Project am Juara-Strand.

Dort werden die Eier in ein tiefes Loch am Strand gelegt, genau wie es die Schildkrötenmütter kurz zuvor selbst gemacht hatten. Dort bleiben die Eier, wie in der freien Natur, nur von einem Zaun umgeben und überdacht, bis die kleinen Schildkröten schlüpfen. Wegen des kompletten Schutzes können die kleinen Tiere auch jetzt nicht von Vögeln u.a. Tieren gefressen werden. Sie werden gezählt und dann sofort am Strand freigelassen. Wie in der freien Natur kriechen die kleinen Schildkröten den Strand hinunter bis ins Meer.

Ein paar Tage nach dem Schlüpfen graben die Mitarbeiter des Projekts die Nester vorsichtig aus. Denn es passiert oft genug, dass nicht alle kleinen Schildkröten es schaffen, selbst zu schlüpfen. Auch die bei dieser Aktion gefundenen Nachzügler werden sofort am Strand freigelassen und kriechen schnell zum Meer. Schon nach wenigen Sekunden sind sie dann nicht mehr zu sehen, denn sie schwimmen geradeaus, um möglichst schnell einen Meeresstrom zu finden, wo sie genug Nahrung finden. Manche von ihnen schaffen es zu überleben, um ca. 20 Jahre später selbst am Strand ihrer Geburt Eier ablegen zu können.

Drei Nachzügler eines Nestes werden in einer recycleten Box vom geschütztes Bereich des Juara Turtle Projects einige wenige Meter weiter transportiert, um dort frei gelassen zu werden. Foto: Tanja Labs